Konzentrierte Angebots­entwicklung und Besuchermanagement: Status quo

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Anfang der 20er Jahre verfügt Sachsen (noch) über wettbewerbsfähige Angebote im Mountainbike-Tourismus. Gleichzeitig wirken zahlreiche Herausforderungen auf die Handlungsspielräume und ‑möglichkeiten.

Die Ausgangslage: Wo das Bike-Land Sachsen steht

  • Industriell und klimabedingt befinden sich alle sächsischen Räume in einem Strukturwandel, der den ländlichen Raum sowie die Braunkohletagebau-Folgelandschaften[1] besonders betrifft. Der Erhalt bzw. Ausbau der Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie der Erholungs- und Erlebnisqualität für die Gäste und Bevölkerung zählt zu den übergeordneten Zielen der Tourismusstrategie des Freistaates. Die Reduktion der hohen saisonalen Variabilität und der Abhängigkeit vom Wintersport sind von zentraler Bedeutung.
  • Stand 2020 verfügt Sachsen über wettbewerbsfähige, vom Markt gut angenommene mountainbike-touristische Produkte, Angebote und Events für Gäste und Einheimische.
  • Ihre Träger haben jeweils etwa zehn Jahre Betriebserfahrung – ein beachtlicher Vorsprung gegenüber vielen Wettbewerbern im nationalen Markt. Erkennbar ist: Die Produkte sind in ihrem Lebenszyklus fortgeschritten. Neue Impulse und eine strategische Weiterentwicklung sind notwendig.
  • Starkes Wachstum in der Fläche erfährt der Mountainbike-Markt durch Einsteiger, die vom klassischen Touren- und Trekkingradfahren kommen. Die Segmente und Nutzungsarten des Mountainbikens werden sich weiter differenzieren. Der starke Trend zum E-Bike, der alle Radtypen erfasst hat, beschleunigt diese Entwicklung sowohl auf der Ebene der Fahrzeuge als auch auf der des Sports.
  • Unter Mountainbikern, die Sachsen als zum Biken geeignet erachten, ist der Anteil des Segments AMEN überdurchschnittlich hoch. Ein im Bundesvergleich sehr hoher Anteil des Segments FRoDHo unter den Mountainbikern aus Sachsen zeigt, wie stark und fahrtechnisch fortgeschritten die Szene im Freistaat ist.
  • Aus der Perspektive der verschiedenen Mountainbike-Segmente verfügt der Freistaat im Moment nur über je ein Leuchtturmangebot. Auch in den angrenzenden Regionen (Bayern, Polen, Thüringen und Tschechien) entstehen punktuell sehr wettbewerbsfähige Angebote.
  • Mountainbiker sind multisportive Gäste: Jeweils etwa drei Viertel haben auch Interesse an den Urlaubsthemen Radfahren, Wandern und Aufenthalt am Wasser, etwa die Hälfte an Wassersport und Klettern, jeder Dritte am Reiten.[2] Touristisch ist das Biken eines von mehreren bedeutenden Aktivtourismus-Angeboten im Freistaat. Daneben gibt es vielfältige weitere Nutzungsansprüche an die Grundflächen, auch durch die (sächsischen) Freizeitnutzer selbst, die häufig mehrere Bewegungsformen regelmäßig ausüben.
  • Das Wachstum des Radfahrens (einschließlich Mountainbiken), des Straßenverkehrs allgemein und weiterer beliebter liniengebundener Freizeitaktivitäten (wie Spazieren, Laufen, Wandern und Reiten) erhöht die Frequenz von Begegnungen. Sowohl an Knotenpunkten als auch auf gemeinsam genutzten Wegen kann dies bei ungünstiger Gestaltung zu einem überproportionalen Zuwachs von Konflikten und Unfällen führen.
  • Das Interesse am Aufenthalt in der Natur und ihrem Schutz sowie für Umweltbildung ist unter Mountainbike-Gästen signifikant stärker ausgeprägt (15 bis 20 Prozent stärker) als in der Gesamtbevölkerung.[3]
  • Im Zuge der digitalen Transformation stehen auf zahlreichen digitalen Outdoor-Plattformen für den Freistaat mehrere Hunderttausend Routenvorschläge zur Verfügung; einige Plattformen bieten ein Routing für Naturräume an. In aller Regel finden die geltenden Gebote und Einschränkungen für die Nutzung geschützter Naturräume bei diesen Vorschlägen keine Berücksichtigung, da diese fast nie digital zur Verfügung stehen.

[1]      In den Destinationen Oberlausitz und Leipzig Region.

[2]      Vgl. inspektour GmbH (2017).

[3]      Ebd.

Schwerpunkt 1
Konzentrierte Angebots­entwicklung und Besucher­management
Schwerpunkt 2
Hohe Qualität und ausgezeichnete Umsetzung
Schwerpunkt 3
Hohe Anziehungs­kraft und intensive Markt­be­ar­beitung